„Twenty years after" – ein besonderer Abend am THG
„Ten Years After" hieß einst eine Kultband der Sechziger- bzw. Siebzigerjahre , und zehn Jahre sind eine lange Zeit - aber tatsächlich noch einmal genau doppelt so lange ist es her, dass an einem Januarabend 1998 das pädagogische Projekt „schreibweisen" seine allererste Lesung am THG veranstaltete. Als Rückblick bot sich ein Nachdenken über das Thema „Identität" an.
Fulminant und lebendig begann das facettenreich angesagte Literaturfest am 17. Januar ausgelassen musikalisch mit der derzeit vielköpfigen Schulband, die mit ihrem harmonischen Bläserensemble, ihrer sicheren Rhythmusgruppe, ihren zwei Sängerinnen und einigem Tastenzauber Rhythm and Soul vom Feinsten präsentierte. - Neben Musik und grafischer Kunst war unser zentrales drittes zuverlässiges Standbein natürlich wie immer die Literatur. Aleksandros Mantzaridis begann multimedial mit seinem parodistischen „Starwars"-Vorspann und seiner humorvollen „Episode V - Eine neue Suche", dann präsentierte die gesamte Gruppe in einem szenischen Gemeinschaftsvortrag den Text „Kaleidoskop" unserer Mitschülerin Marlene Neumeier, die derzeit im Schüleraustausch ist, so aber indirekt doch an unserem Abend dabei war. Nach der Verleihung des 20. Heftes bzw. Kunstkartons „schreibweisen" an alle derzeitigen achtzehn Teilnehmer, schlossen sich einige kurze Kostproben des literarischen Könnens von Maren Denninger, Verena Herrmann, Laura Kuffer, Marlene Mücke und Despina Zelepos an, bevor Anna Theil in einer sehr persönlichen Poetry-Slam-Vorstellung den gut besetzten Saal zu wahren Beifallsovationen hinriss. Für die noch vor der Pause gestellte „Schreibaufgabe" sammelten die Zuschauer einige Begriffe („Glück", „Lichtblick", „ USB-Stick"), aus diesen sollten während der Pause Texte entstehen.
Nach gut einer Stunde überraschte dann ein aufwändiges Buffett unsere Gäste und lud bei einem Umtrunk zu zahlreichen Gesprächen auch mit Ehemaligen ein: So gab es unter vielen anderen mit Anna von Chossy oder Shanti Hetz Besucherinnen, die schon vor zehn oder gar zwanzig Jahren als Autorinnen dabei gewesen waren, und ihre Treue und Verbundenheit allein schon durch ihr Kommen unter Beweis stellten.
Im zweiten Teil dann erfolgte zunächst eine kurze Versteigerung einiger Kunstkartons und die Auflösung des Schreibspiels (Fiona Fischer, Niklas Schinke und Olivia Woestehoff brillierten mit ihren spontan soeben entstandenen Texten). Als weiterer Höhepunkt folgte dann der dialogisch vorgetragene reflektive Text über das Schreiben von Texten an sich: Die langjährigen Schreibgruppenmitglieder Fiona Fischer und Johanna Schirmer, inzwischen beide längst erfolgreiche Studentinnen der Germanistik, ließen ein beeindruckendes intellektuelles Feuerwerk vom Stapel.
Ich bedanke ich mich bei allen Teilnehmern nicht nur für ihr oft langjähriges Mitwirken, sondern vor allem auch für die vielen persönlichen netten und dankbaren Worte an mich, die für mich stets Bestätigung und Ansporn geblieben sind.
Ganz speziell danke ich aber auch unserem engagierten Musiklehrer Florian Niklas und der von ihm hervorragend eingestellten Schulband für ihre großartige Unterstützung dieses Abends. (Außerdem ist er derjenige der zuverlässig immer dafür sorgt, dass auf unserer Homepage einige aktuelle Texte und Bilder der Gruppe zu finden sind!) - Markus Stegbauer danke ich für seine tatkräftige Hilfen bei allen Vorbereitungen, aber nicht zuletzt danke ich meiner stets hilfsbereiten Kollegin Maria Scherr: Sie hat in Eigenregie nicht nur den gesamten Cateringservice übernommen und mit ihren treuen Helfern aus der SMV mit vielen Stunden Vorbereitung zum Gelingen dieses Abends ein Erhebliches beigetragen, sondern auch psychologisch für mich durch ihre spontane, stets zuverlässige Hilfe und Zusammenarbeit eine entscheidende Unterstützung und Ermutigung gegeben.
Stephan Fritz