„Wage es, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ – der Wahlspruch der Aufklärung war dringend nötig, als die Klasse 11c gemeinsam mit Herrn Worbs die Neuinszenierung von Lessings Aufklärungsklassiker Emilia Galotti „Unsterblichkeit oder: Die letzten sieben Worte der Emilia Galotti“ im Volkstheater München besuchte.  Und dass, obwohl Marinelli und Orsina, die sich auf der Bühne daranmachen, dass Werk neu zu schreiben, doch festhalten: Zu versteckt oder kompliziert dürfe die Aussage nicht sein, sonst verstehe es das Publikum nicht. Im Nachhinein muss man sagen: Dies ist nicht gelungen – während die durchaus eindrucksvollen schauspielerischen Leistungen und eine innovative Bühneninszenierung beeindruckten, stieß die von Arna Aley verfasste, verschachtelte und teilweise absichtlich unzugängliche moderne Adaption  des alten Stoffs auf gemischte Reaktionen in der Klasse 11c. Die Autorin wagte es, das klassische Drama von Gotthold Ephraim Lessing zu repolitisieren und über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in einen zeitgenössischen Kontext zu rücken, doch schien die Botschaft zwischen all den experimentellen Elementen teilweise verloren zu gehen. Auch wenn die Inszenierung daher polarisierte, regte sie zweifellos zum Nachdenken an: Sapere Aude! Negotium perfectum!

Florian Worbs

 

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